Mieter der ersten Stunde in der Life Science Factory: Curexsys
Mieter der ersten Stunde in der Life Science Factory: Curexsys

30. Juni 2022

Life ScienceEntrepreneurshipInterview
Zum Artikel über Curexsys

Overview

Das Göttinger Start-up Curexsys ist im Bereich Anti-Aging und regenerative Medizin tätig und forscht aktuell in der Life Science Factory an einem Mittel gegen das Sicca-Syndrom, besser bekannt als „trockenes Auge”, eine Entzündungskrankheit von der etwa jeder Fünfte betroffen ist. Das Unternehmen setzt dabei auf das eigens dafür entwickelte Verfahren, aus Stammzellen Exosomen zu extrahieren. Augentropfen sind erst der Anfang, denn mit dem Verfahren können weitere innovative Therapeutika zur Heilung und Behandlung altersbedingter Krankheiten entstehen.

Das große Potenzial der Exosomen

Das Unternehmen wurde im Jahr 2020 von Dr. Herbert Stadler, einem erfahrenen Unternehmer, und Dr. Jens Gruber, einem Molekularbiologen, der Curexsys als Chief Scientific Officer leitet, gegründet. Die Idee zur therapeutischen Verwendung von Exosomen resultierte aus früheren Arbeiten im Bereich der RNA-Interferenz und -Lieferung. Bei den sogenannten small interfering RNA, kurz si-RNA, stellte die Forschungsgruppe fest, dass einige Zelltypen die kleine interferierende RNA nicht aufnehmen, sondern an andere Zellen weitergeben. Diesen Ursprung zu ergründen, führte dazu, ein zielgerichtetes Transfersystem für Zellboten zu entwickeln, dass vor allem auch im Labor reproduzierbar ist. Mittlerweile verfügt Curexsys über eine proprietäre Technologie zur Aufreinigung von Exosomen, die auf einem rückstandsfreien Immunaffinitätsprozess basiert, und mit wecher zielgerichtete Ansätze für die klinische Anwendung generiert werden können. Dabei ist das Start-up eins von zwei Unternehmen weltweit, das Zugang zu Exosomen aus induzierter pluripotenter Stammzellen (iPSC)/induzierter mesenchymaler Stammzellen (iMSC) hat und in der Lage ist, designte Exosomen in industriellem Maßstab zu erzeugen.

Exosomen sind wie kleine Fettbläschen, die Funktionen im Körper übernehmen. Sie regulieren etwa das Immunsystem, um Entzündungsprozesse einzudämmen und werden aus sogenannten mesenchymalen Stammzellen (MSCs), Wächterzellen, die sich im Gewebe ausdifferenzieren, gewonnen. Die Zellen reagieren auf externe Reize, wie Wunden oder Entzündungen. Dort, wo etwas zu reparieren ist, docken sie an. Diese Funktionalität nimmt ab einem Lebensalter von 25 Jahren kontinuierlich ab.

Für die Entwicklung der Augentropfen bedeutet das, dass die Exosomen, die Zellbotenstoffe, extrahiert werden, nachdem die Stammzellen stimuliert wurden. Die Vesikel, die für die Gegenreaktion ausgestoßen werden, werden gereinigt und anhand dessen die Formulierung für die Augentropfen entwickelt. Im Idealfall werden mit den Tropfen nicht nur die Symptome gelindert, sondern die Ursache geheilt. Derzeit befindet sich das Projekt rund um das Sicca-Syndrom in der präklinischen Phase. Die Verträglichkeitsstudie mit Tierversuchen ist bereits gestartet. Im nächsten Schritt folgen nun Tests am Modelltier unter realen Bedingungen mit echter Erkrankung. Plan ist, bis Ende 2023 die vorklinischen Tests abgeschlossen zu haben und in die zweite Phase mit den klinischen Tests zu starten.

Das Unternehmen Curexsys hat im Dezember 2020 eine erste Finanzierungsrunde abgeschlossen. Partner und Investoren sind die Biopharma-Unternehmen Evotec und Sartorius, die nicht nur Geld, sondern auch, und mindestens genauso wichtig, eine starke Technologiepartnerschaft zur Verfügung stellen. Diese Zusammenarbeit verbindet Evotecs führende iPSC-Infrastruktur, die eine der anspruchsvollsten Plattformen in der Biotech-Industrie darstellt, mit Curexsys‘ einzigartigen und proprietären Aufreinigungstechnologien und Exosomen-Expertise. Sartorius unterstützt das Start-up in der Entwicklung von Upstream- und Downstream-Prozessen im industriellen Maßstab für eine saubere regulatorische und klinische Entwicklung.

Curexsys zog ein Jahr nach der Gründung und dem Abschluss der Serie-A-Finanzierung in die Life Science Factory ein. Mit dem wachsenden Team benötigte das Unternehmen mehr Platz, insbesondere Laborfläche und -ausstattung. Eine Einrichtung wie die Life Science Factory bietet dem jungen Unternehmen die Möglichkeit, wichtige wissenschaftliche Experimente durchzuführen, ohne dass dafür eine eigene aufwendige und kostspielige Ausrüstung angeschafft werden muss. Dies ist existenziell wichtig für eine Unternehmensgründung. Diese moderne Infrastruktur schafft die Basis, um das eigens entwickelte Geschäftsmodell zu überprüfen.

Kontakt

Dr. Jens Gruber
Chief Scientific Officer
Curexsys GmbH
Göttingen, Deutschland
info@curexsys.com
www.curexsys.com

Instagram Instagram Instagram

Mit der Anzeige dieses Instagram-Feeds erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies durch Instagram einverstanden. Dies kann Analysen, Personalisierung und Werbeanzeigen umfassen.

Erfahren Sie mehr

OK

Keep in touch!

Als Teil unserer Community erhältst du Event-Einladungen und News als erstes. #nospam

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google. Dies kann Analysen, Personalisierung und Werbeanzeigen umfassen.

Erfahren Sie mehr

Ok

    Anmeldung

    Zum Absenden des Formulars muss Google reCAPTCHA geladen werden.

    Google reCAPTCHA Datenschutzerklärung

      Kontaktformular

      Keine ausgewählt

      Zum Absenden des Formulars muss Google reCAPTCHA geladen werden.

      Google reCAPTCHA Datenschutzerklärung