Neue Räume für neue Ideen
Neue Räume für neue Ideen

11. Juni 2021

Life ScienceRegionalAngebotEröffnung 2022

Artikel in der aktuellen Labo Juni 2021

In Göttingen wird ein neuer Forschungshub entstehen. Die Fertigstellung ist im Januar 2022 geplant. Dann möchte die Life Science Factory den neu gebauten Forschungshub im Sartorius Quartier in Göttingen eröffnen.

Nach dem Konzept der Life Science Factory soll der neue Forschungshub im nächsten Jahr Start-ups, Forschern und Entwicklerteams bieten, was für einen schnellen Start notwendig ist: Austausch, Ausstattung, Einrichtung, Medienzugang, Sicherheit und Nachhaltigkeit. Auf einer Fläche von rund 3 200 m² über vier Stockwerke sollen modernste S1- und S2-Labore, eine Prototyping-Werkstatt (Dry Lab) sowie Büro-, Veranstaltungs- und Community-Räumlichkeiten entstehen. Zusätzlich wird es allgemein nutzbare Flächen geben, wie beispielsweise Geräteräume für Zentrifugen, Bioreaktoren oder zur Zellkultivierung. Größe und Ausstattung der Labore werden flexibel und modular auf die jeweiligen Bedürfnisse der Mieter anpassbar sein.

Neben der intelligenten Vernetzung von Geräten und Abläufen im Labor ist die Zusammenarbeit und der interdisziplinäre Austausch eine der wichtigsten Grundlagen für zukunfts- und marktfähige Entwicklungen im Labor 4.0. Während ihrer Forschungsarbeiten und -projekte sollen die zukünftigen Mieter stark von der Community vor Ort profitieren, Synergien nutzen sowie neue Formen der Kollaboration ausprobieren können. Erklärtes Ziel der gemeinnützigen Life Science Factory GmbH ist es, anwendungsnahe Wissenschaft und Forschung in den Life Sciences zu fördern, die Forschung und Entwicklung innovativer Technologien mit klarem Anwendungsfokus zu stärken und Zukunftstechnologien in den Life Sciences zu identifizieren.

Iterativer Ansatz

Doch worauf kam es bei der Labor-Neuplanung im Sartorius Quartier in Göttingen genau an? „Die große Herausforderung bestand darin, die spätere Nutzung durch die Gründenden zu antizipieren. Wir mussten uns also schon im Jahr 2019 festlegen, wie flexibel wir im Jahr 2022 sein wollen. Und das war dann auch unser Leitmotiv in der Planung: größtmögliche Flexibilität bei maximaler Funktionalität”, erläutert Irina Reimer. Die Operations Managerin bei der Life Science Factory fährt fort: „Der Perspektivwechsel in großer Runde hat uns wichtige Einsichten gebracht. Was wäre für uns absolut notwendig? Was wäre wünschenswert? Was bräuchte es, um die Life Science Factory als ,one step ahead’ zu positionieren? All diese Ideen haben wir dann mit unseren Architekten und Planern auf Realisierbarkeit diskutiert, geprüft und erweitert – immer mit Blick auf die spätere Ausstattung und Einrichtung.” So sind die Labore gut durchdacht, dennoch sind im laufenden Prozess später iterative Änderungen im Konzept machbar.

Gemeinschaftlich arbeiten

Das Arbeiten in modernen Laboren ist kein Singleplayer-Business. Im intelligenten, effizienten Labor arbeiten Forscher und Entwickler, Informatiker, MTAs und Mediziner ebenso Hand in Hand wie Wirtschaftswissenschaftler oder auch Rechtsexperten. So lassen sich laufende Prozesse und Produkte besser verstehen, planen und optimieren. In der Life Science Factory können Forschende und Gründende zudem davon profitieren, dass sie sich um bau- oder sicherheitsrechtliche Vorgaben keine Gedanken machen müssen. Alles ist fertig, „on demand” verfügbar und ermöglicht den „direct start” – meist innerhalb von 24 Stunden. So bleibt mehr Zeit für das Wesentliche und den Austausch. „Auch das Tempo hat sich verändert. Dadurch ergeben sich ganz neue Anforderungen an das Laborlayout”, erklärt Irina Reimer, „Experimente und Prototypenbau, aber auch Teamgrößen und ganze Geschäftsmodelle wandeln sich rasant. Da brauchen wir flexible Möglichkeiten der Größenanpassung, etwa durch das Einziehen von Wänden für Privatlabore oder das Vergrößern des Labors, wenn das Team wächst.”

Modularität als Grundkonzept

Und wie lässt sich größtmögliche Flexibilität bei der Einrichtung auch im Hinblick auf wechselnde Mieter realisieren? Wie lassen sich aktuelle und zukünftige Trends wie digitale Transformation, Nachhaltigkeit und New Work in die Entwürfe und die Anordnungen integrieren? „Die wesentliche Herausforderung bei der Planung waren die Aspekte ,Community’, ,Shared Lab’ und ,FlexLab’ – alles unter Berücksichtigung des Sicherheits- und Zugangskonzepts”, so Reimer. Das Erdgeschoss wird Begegnungsfläche für die Community, Open Space und der Ort für Vorträge, Know-how-Input in hybriden Formaten und Austausch. Im ersten Stock schließt sich dann das Coworking mit Flex-Desks-Konzept sowie die Meetingräume und Communityflächen für feste Nutzer an – also ohne Publikumsverkehr. In den Obergeschossen 2 und 3 finden sich die eigentlichen Labore mit strengen Auflagen und exklusivem Zugang für die jeweiligen Mieter.

Medienversorgung und Nachhaltigkeit

Durch die Ausführung einer durchlässigen, eng gerasterten Konstruktionsebene, dem sog. Deckengrid, soll auf den Laboretagen Flexibilität für die Versorgung der einzelnen Arbeitsplätze mit Medien erreicht werden. Dieses Konzept ermöglicht zudem die spätere, unkomplizierte technische Nachrüstung oder den Umbau, beispielsweise beim Vergrößern oder beim Rückbau der Labore. Die Medienversorgung ist modular via am Deckengrid hängender Mediensäulen dynamisch auf die wechselnden Laborlayouts an nahezu jeder Position des Grids im Labor anpassbar.

„Das Thema ,Nachhaltigkeit’ war für uns von zentraler Bedeutung. Es war gut, dass wir auf das konzentrierte Wissen von Sartorius, speziell auf die Abteilung Environmental Sustainability, zurückgreifen konnten. So ist eine professionelle Entsorgung von Laborabfällen nach neuesten Standards sichergestellt. Durch die Coworkingflächen und das ,Sharing’-Konzept im ersten Obergeschoss ist per se ja der Nachhaltigkeitsgedanke schon einmal zu einem guten Teil erfüllt. Auch die gemeinsame Nutzung von Maschinen und Ausstattung trägt dazu bei. Im Drylab wird es eine Fundgrube für Restbestände bei der Prototypenentwicklung nach dem Konzept des Re- und Upcycling geben”, erläutert Irina Reimer.

AUTOREN
Svenja Hodel
Life Science Factory gGmbH, Göttingen
info@lifescience-factory.com
www.lifescience-factory.com

Thorsten Rosenkranz
Eurolabors AG, Kassel
info@eurolabors.de
www.eurolabors.de

© Foto Gebäude: Holzer Kobler Architekturen

© Foto Deckengrid: Eurolabors AG

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