Der Weg zum Erfolg verläuft selten geradlinig – insbesondere in der komplexen Life-Science-Branche. Vor allem Start-ups müssen innerhalb ihrer ersten Monate und Jahre Anpassungen oder gar gravierende Änderungen des eigenen Geschäftsmodells vollziehen, bevor sich der Erfolg einstellt. Dieser Prozess der Neujustierung nennt sich Pivot.
München, 04.11.2024 – Die Life Science Factory hat heute ihren neuen Standort auf dem Helmholtz-Gelände in München eröffnet. Ab 2025 stehen dort Start-ups und Forschenden aus den Lebenswissenschaften auf rund 1.800 Quadratmetern moderne Labore und ein flexibler Co-Working-Space zur Verfügung. Hier erhalten ausgegründete Teams gezielte Unterstützung bei marktrelevanten Themen und können auf eine voll ausgestattete Infrastruktur zurückgreifen, die es ihnen ermöglicht, zu günstigen Kosten ihre Entwicklungen schneller voranzutreiben.
Standort München stärkt deutschlandweites Life-Science-Netzwerk
Durch die Kooperation zwischen der Life Science Factory und Helmholtz Munich werden wissenschaftliche Exzellenz und unternehmerische Kompetenz an einem Standort gebündelt. Die damit verbundenen interdisziplinären Ansätze aus Biomedizin, Künstlicher Intelligenz und Ingenieurwissenschaften geben gleichzeitig neue Impulse für Forschung und Entwicklung.
„Der Biotech-Standort Deutschland ist wissenschaftlich stark, hinkt bei Ausgründungen jedoch international hinterher. Das Konzept unserer Life Science Factory schließt hier eine Lücke und schafft für Start-Ups eine flexible und leistungsfähige Plattform für den Aufbau ihres Geschäfts. Wir sind begeistert, nun gemeinsam mit Helmholtz Munich unser Innovationsökosystem auch an einem der wichtigsten Standorte für Lebenswissenschaften in Deutschland verfügbar machen zu können“, betont Dr. Joachim Kreuzburg, Vorstandsvorsitzender der Sartorius AG und Initiator der Life Science Factory.
Eröffnung als Plattform für Start-ups
Die Eröffnungsveranstaltung bot bereits einen ersten Einblick in das Potenzial des Standorts: Die Start-ups Smartbax, 2NA FISH und DeepPiction nutzten die Gelegenheit, ihre Projekte vorzustellen und sich mit potenziellen Investoren sowie Expertinnen und Experten aus der Branche auszutauschen. Prof. Matthias Tschöp, CEO von Helmholtz Munich, unterstreicht die Bedeutung der Partnerschaft: „Die Life Science Factory ergänzt unser bestehendes Innovationsnetzwerk optimal. Gemeinsam schaffen wir ein Ökosystem, das Forschung und Wirtschaft noch enger miteinander verbindet.“
Erfolgsmodell aus Göttingen wird auf München übertragen
Dr. Sven Wagner und Tatjana Kasper, Managing Directors der Life Science Factory, betonten in ihrer Eröffnungsrede, dass die Erfahrungen am Standort Göttingen eine wichtige Grundlage für die gezielte Förderung von Start-ups in München bilden. Junge Unternehmen können ab 2025 nicht nur auf eine bereits etablierte Infrastruktur zurückgreifen, sondern vor allem von einem umfangreichen Mentoring-Programm, vielfältigen Beratungsangeboten und dem Zugang zu einem weitreichenden Netzwerk profitieren. Wagner und Kasper unterstrichen, wie wichtig es sei, ein dynamisches Umfeld zu schaffen, das die Entwicklung lebenswissenschaftlicher Technologien aktiv unterstützt und Start-ups die notwendigen Ressourcen bietet, um ihre Innovationen erfolgreich auf den Markt zu bringen.
Northeim. Am 13. August wurde im Rahmen der 20-Jahrfeier der SüdniedersachsenStiftung eine gemeinsame Absichtserklärung des Landes Niedersachsen und der Akteure des südniedersächsischen Life Science-Ökosystems unterzeichnet. Damit wird der Weg für das „Life Science Valley Niedersachsen“ geebnet, das Südniedersachsen bundesweit und international in die Spitze der Life Science-Regionen katapultieren soll. Ergänzend zu dieser Zielsetzung hat sich die Region auch auf einen neuen Slogan im Regionalmarketing geeinigt: „Wissen zu leben“ verbindet die Life Sciences und die hohe Lebensqualität vor Ort.
Ministerpräsident Stephan Weil machte deutlich: „Südniedersachsen ist für das Land ein hochspannender Raum, Göttingen das wichtigste Wissenschaftszentrum. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, dass die Initiative für das Life Science Valley aus der Region selbst kam, aber nicht auf die Region beschränkt bleibt. Sie berücksichtigt, dass wir auch noch andere leistungsstarke Life Science Zentren in Niedersachsen haben.“
Die Zielsetzung für das ambitionierte Vorhaben gab Göttingens Landrat Marcel Riethig vor, der zugleich Stiftungsratsvorsitzender der SüdniedersachsenStiftung ist: „In den nächsten zehn Jahren wollen wir unter die Top 3 der Life Science-Regionen in Deutschland kommen; Südniedersachsen soll ein Mekka für Start-ups in diesem Bereich werden.“ Diesen Ansatz unterstützt auch der Vorstandsvorsitzende der Sartorius AG, Dr. Joachim Kreuzburg: „Einige Bausteine, die wir hier in der Region haben, gibt es in Deutschland und selbst in Europa in der Form nicht. Deswegen können und sollten wir selbstbewusst große Ziele ins Auge fassen.“
Die Schlüssel zur Lösung vieler der großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit liegen im Feld der Life Sciences: eine exzellente medizinische Versorgung, der demografische Wandel, Erhalt der Biodiversität und die Bewältigung des Klimawandels. Durch den Transfer von Innovationen aus Forschung und Entwicklung in marktfähige Dienstleistungen und Produkte eröffnet sich zudem ein enormes Potenzial für unternehmerisches Wachstum und regionale Wertschöpfung.
Das hat die Region Südniedersachsen bereits vor Jahren erkannt und im Rahmen einer Public Private Partnership ein dichtes Innovationssystem in den Life Sciences entwickelt, das den Wissenstransfer aus der Forschung in die Wirtschaft fördert und eine Ausgründungsdynamik angestoßen hat. Dadurch hat sich Südniedersachsen in den vergangenen Jahren als einer der führenden Life Science-Standorte in Niedersachsen etabliert; Biotechnologie, Gesundheitswirtschaft, Medizintechnik und nachhaltige Landwirtschaft sind herausragende Wachstums- und Schlüsselmärkte für die Region, etwa jeder vierte Arbeitsplatz in Südniedersachsen hat mit Life Sciences zu tun. Neben international beachteten Global Playern wie Sartorius, Ottobock und der KWS SAAT verfügt die Region auch in der Fläche über zahlreiche hochinnovative Unternehmen. „Neben dem Schulterschluss der Akteure wird die Life Science Valley GmbH, eine der aktuellen Zuwendungsempfänger des Landesprogramms für die Förderung von Hightech-Inkubatoren zur Beschleunigung von Entwicklungsforschung im Bereich der Life Science, dieses Potenzial ganz konkret heben helfen“, betonte deren Managing Director Tatjana Kasper.
Jetzt soll mit dem „Life Science Valley Niedersachsen“ der nächste Schritt erfolgen, mit dem sich die Region Südniedersachsen im Verbund mit anderen niedersächsischen Spitzeneinrichtungen bundesweit und international in die Spitze der Life Science Regionen bewegen will. Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstandes der Universitätsmedizin Göttingen, hob hervor: „Wir denken nicht nur an Göttingen und die Region Südniedersachsen, sondern sind auch eng mit Partnern etwa in Hannover und Braunschweig vernetzt. Wir haben wissenschaftlich ein enormes Potenzial. Wenn wir unsere Wissenschaftler noch stärker für Ausgründungen und Patente sensibilisieren, kann es mittelfristig zu Rückflüssen in die Region kommen, die uns finanziell unabhängiger machen.“
Welche Chancen das Life Science Valley Niedersachsen für die gesamte Region bietet, hoben auch Göttingens Oberbürgermeisterin Petra Broistedt und Northeims Landrätin Astrid Klinkert-Kittel hervor. „Wir haben die Life Sciences als Alleinstellungsmerkmal für die Landkreise Göttingen und Northeim sowie die Stadt Göttingen erkannt und sind uns absolut einig, uns im regionalen Standortmarketing genau darauf zu fokussieren“, sagte Broistedt. Klinkert-Kittel betonte: „Unser neuer Slogan ‘Wissen zu leben‘ umfasst nicht nur die wissenschaftliche Komponente, sondern drückt auch die Stärken des ländlichen Raums wunderbar aus. Ich bin stolz auf die enge Zusammenarbeit der letzten Monate. Wirtschaft hört nicht an der Landkreisgrenze auf.“
Die Absichtserklärung unterzeichneten Ministerpräsident Stephan Weil gemeinsam mit Marcel Riethig, Prof. Dr. Wolfgang Brück, Dr. Joachim Kreuzburg, Tatjana Kasper und dem stv. Vorstandsvorsitzenden der SüdniedersachsenStiftung, Florian Renneberg.
Start des ELSA Programms 2024 mit großer Resonanz
Göttingen, 31.07.2024 – Mit großer Freude gibt die Life Science Factory den erfolgreichen Abschluss der Bewerbungsphase für das Entrepreneurial Life Science Accelerator (ELSA) Programm 2024 bekannt und verkündet damit den offiziellen Start des diesjährigen Tracks. Eine beeindruckende Anzahl an Bewerbungen zeigt das starke Interesse an dem Programm, das Life Science Start-ups dabei unterstützt, ihre Geschäftsideen tragfähig zu formen und schnell auf das nächste Level zu heben.
Startschuss mit intensiven Bootcamp
In Kooperation mit den renommierten Partnern Fraunhofer AHEAD, Helmholtz Munich und H3 Health Hub startet das Programm am 05. September mit dem Bootcamp in der Göttinger Life Science Factory.
Dieser Kick-off-Tag beinhaltet einen umfassenden Stress-Test für die Teams und ihre Projekte sowie eine detaillierte Bedarfsermittlung mit den Coaches. Der Tag endet mit einem Networking-Event, das den Teilnehmenden ermöglicht, wertvolle Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen.
Ziele und Inhalte des Programms
Das ELSA Programm bietet umfassende Unterstützung für Life Science Start-ups und hilft den Teams dabei, ihre Geschäftsideen weiterzuentwickeln und zu skalieren. Es beginnt im September und begleitet die Start-ups über einen Zeitraum von vier Monaten. Dabei steht die Entwicklung eines tragfähigen Geschäftsmodells und die Marktvalidierung im Mittelpunkt. Ebenso wichtig ist die Erstellung zielgruppengerechter Präsentationen und die Bildung starker unternehmerischer Teams. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung der Geschäftsentwicklung und der Fähigkeiten in der Akquise von Kund*innen sowie dem Aufbau eines Netzwerks mit relevanten Partner*innen in der Life Science Branche. In monatlichen Check-ins mit Expert*innen werden die Fortschritte der Start-ups überprüft, gezielte Unterstützung in 1-zu-1-Coachings geboten und Input durch Vorträge und Workshops. zu Themen wie Team, Markt und Produkt gegeben. „Das Programm ist eine großartige Gelegenheit für die Teams, ihre Ideen gemeinsam intensiv zu weiterzuentwickeln, das Geschäftsmodell mit Coaches zu hinterfragen und Zugang zu Fachwissen und Finanzierung zu erhalten.“, Grit Zahn, einer der Coaches des ELSA-Programms und selber Gründerin eines Life Sciences Unternehmens.
Abschlussveranstaltung: Pitch Bowl
Den krönenden Abschluss des ELSA Programms bildet die Pitch Bowl am 12. Dezember. Hier haben die Start-ups die Gelegenheit, ihre Projekte vor einer Jury aus Expert*innen und Investor*innen sowie einem breiten Publikum zu präsentieren. Die Anmeldung zum Pitch Bowl ist über unsere Website möglich.
Für weitere Informationen zum ELSA Programm oder zur Anmeldung zur Pitch Bowl besuchen Sie bitte unsere Website oder kontaktieren Sie uns direkt.
Göttingen, Donnerstag, 18. Juli 2024. In der Life Science Factory haben am Dienstag Expertinnen und Experten aus Politik und Wirtschaft beim ersten Community-Roundtable über die Zukunft des Life-Science-Innovationsstandorts Deutschland diskutiert. Das Novum: Erstmals hatten Vertreterinnen und Vertreter der Geschäftsführungen geladener Start-ups die Möglichkeit, ihre Fragen, Pain Points und aktuellen Herausforderungen direkt zu adressieren und unmittelbar Feedback zu erhalten.
„Mit unserem Community-Roundtable-Format bieten wir einen Rahmen, nicht nur über die Situation von Start-ups zu sprechen, sondern uns vielmehr direkt mit ihren Vertreterinnen und Vertretern sowie Geschäftsführungen auszutauschen”, erläutert Tatjana Kasper, Geschäftsführerin der Life Science Factory und der Life Science Valley das Konzept des Formats.
Unter dem Titel „Zwischen Turbo und Bremse: Start-ups in den Life Sciences – richtig fördern und fordern“ waren sich die Diskutierenden – Dr. Anna Christmann (MdB), Landrat Marcel Riethig, Dr. Christian Kannemeier (HTGF), Christoph Stresing für den Startup-Verband und Tatjana Kasper – aus ihren jeweiligen Perspektiven einig, dass es punktuell bereits sehr gute Anlaufstellen, Förderungen, Programme für Life-Science-Start-ups und Leuchtturmwettbewerbe für ihre Unterstützung gibt. Wichtig sei jetzt, die Einzelprojekte zu verstetigen, besser zu vernetzen und aufeinander abzustimmen sowie den Austausch zu fördern und für mehr Sichtbarkeit zu sorgen. Nur so ließe sich der Mehrwert realisieren, den Start-ups aus den Lebenswissenschaften der Gesellschaft in Form von neuen Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten geben können.
Wichtige Impulse brachte auch Dr. Anna Christmann (MdB), Beauftragte des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) für Digitale Wirtschaft und Start-ups, in die Runde. Bundesprogramme sowie Initiativen mit Projektpartnern aus Wissenschaft und Industrie sind für sie Schlüsselelemente, um die Forschungsqualität zu steigern, damit die Translation schneller gelingt. Das Potenzial deutscher Life Science Start-ups sei, so Christmann, längst nicht ausgeschöpft, auch wenn die aktuelle Regierung mit der Umsetzung ihrer Start-up-Strategie auf einem sehr guten Weg ist.
Im Anschluss an den ersten Perspektivenabgleich und Ideenaustausch zwischen den Expertinnen und Experten aus Politik und Wirtschaft hatten die Geschäfts- und Projektleitungen ausgewählter Start-ups die Möglichkeit, ihre derzeitigen Herausforderungen und Hürden direkt zu adressieren oder auch von Erfolgen und praktikablen Lösungen zu berichten.
„Bei diesen zielführenden Gesprächen wurde schnell klar, dass sich die Herausforderungen und Bedarfe oft ähneln, allerdings in ihrer Ausprägung stark differieren. Profitiert haben unterm Strich alle von diesem offenen und direkten Austausch. Herauskristallisiert haben sich insbesondere Bedarfe bei den Aspekten Talentgewinnung, Kapitalbeschaffung, IP-Transfer, Regulatorik, Mindset und Qualifizierung”, fasst Dr. Martin Strehle, Community Manager der Life Science Factory und Moderator des Roundtables zusammen. Hier gelte es zukünftig, Prozesse zu beschleunigen und Bürokratiehürden abzubauen. Durch gezieltere Vernetzung und Austausch kann zudem vermieden werden, dass Start-ups im Sinne des „Learning by burning“ bei Gründung und Skalierung die gleichen oder ähnliche Fehler begehen.
Alle Teilnehmenden waren sich über die Notwendigkeit einig, den Dialog auf unterschiedlichen Ebenen weiterzuführen und voranzutreiben. Nur so könnten unmittelbare Rückmeldungen an die Politik erfolgen und im Gegenzug wichtige Informationsquellen und Lösungswege direkt aufgezeigt werden. Das fördere das gegenseitige Verständnis und biete so unmittelbaren Nutzen für alle Beteiligten – damit sich die Region Göttingen und insgesamt ganz Deutschland zu einem führenden Standort exzellent aufgestellter Life-Science-Start-ups entwickelt.
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