Das Start-up Cultimate ist Teil der Life Science Factory: In diesem Interview erzählen die Gründer:innen mehr

Stellt euch und euer Start-up doch kurz unseren Lesern vor!
George Zhelezny: Cultimate Foods ist ein Startup im Bereich der zellulären Landwirtschaft, das zell-kultiviertes Fett als Zutat für Fleischalternativen auf pflanzlicher Basis herstellt. Im Gegensatz zu anderen Fettalternativen ahmen wir die Struktur von tierischem Fettgewebe nach, wobei der Schwerpunkt auf intramuskulärem Fett liegt, das sich als feine Marmorierung im Muskelgewebe von hochwertigem Fleisch zeigt.

Das Produkt wird als B2B-Zutat an Lebensmittelhersteller geliefert, um die sensorischen Eigenschaften (z.B. Geschmack, Saftigkeit, Konsistenz) alternativer Fleischprodukte zu verbessern und den weltweiten Fleischkonsum zu verringern.

George Zhelezny: Founder&CEO of Cultimate
Ich leite mit Leidenschaft ein Unternehmen für zelluläre Landwirtschaft, Cultimate Foods! Als CEO steuere ich die strategische Entwicklung, die nachhaltige finanzielle Leistung und die Beziehungen zu Investoren.

Zuvor habe ich Greenwise, ein Unternehmen für pflanzliches Fleisch, geleitet. Außerdem habe ich eine Finanzabteilung und Teilbereiche in der Öl- und Gas- sowie der FMCG-Branche geleitet. Durch meine langjährige Tätigkeit im Finanzbereich von Unternehmen und Start-ups habe ich gelernt, sowohl den Unternehmergeist als auch die wirtschaftliche Vernunft zu schätzen und zu erweitern.

Eugenia Sagué: CEO & Co-Founder
Ich bin seit vielen Jahren im Bereich der alternativen Proteine tätig und bin davon überzeugt, dass die Wissenschaft der Schlüssel zur perfekten Lösung ist, um unser nachhaltigkeits- und ethikunbewusstes Ernährungssystem zu verbessern und zu transformieren. Bevor ich Cultimate Foods gründete, sammelte ich umfangreiche Erfahrungen in der alternativen Proteinindustrie durch Positionen bei ProVeg International, Heura Foods, ProVeg Incubator und V-Label. Mein Hintergrund liegt im Bereich Recht und Strategic Business Management.

Jordi Morales-Dalmau: CTO & Co-Founder
Als erfahrener Biotechnologe, bin ich spezialisiert auf die Automatisierung von Bioprozessen, Bioreaktoren und kultivierte Produkte. Als Mitbegründer und CTO bei Cultimate Foods habe ich es mir zum ziel gesetzt, Innovation und Nachhaltigkeit in der Lebensmittelindustrie voranzutreiben. Darüberhinaus bin ich Mentor für aufstrebende Fachleute und als FoodHack-Botschafter ein begeisterter Verfechter von FoodTech.

Warum habt ihr euch entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Jordi Morales-Dalmau: Wir haben aus unseren Erfahrungen erkannt, dass es bisher keine perfekte Lösung für Fleischalternativen gibt. Gleichzeitig möchten wir einen Beitrag zur Reduzierung von Abholzung, zur Verringerung von Treibhausgasemissionen und zur Minimierung der Massentierhaltung leisten.

Wie habt ihr euch als Gründerteam zusammengefunden?
Eugenia Sagué: Der ProVeg Incubator hat uns zusammengeführt. Dieses Programm unterstützt Start-ups und Unternehmer im Bereich pflanzliche Ernährung und alternative Proteinquellen. Eugenia war bei ProVeg tätig, George nahm mit seinem ersten Startup daran teil, und Jordi war Mentor bei ProVeg.

Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei euch aus?
George Zhelezny: Aus Sicht eines unserer Zellbiologen im Team läuft ein normaler Arbeitstag in der Life Science Factory so ab, dass wie um 08Uhr im Co-Workingspace ankommen und unseren Arbeitsplatz vorbereiten. Wir sehen uns die Tasks des Tages an und buchen, falls es noch nicht passiert ist, unser Equipment für den Tag. Eine halbe Stunde später geht es dann ins Labor zum Experimentieren. In der Mittagspause treffen wir uns mit unseren Kolleg:innen in der Gemeinschaftsküche und tauschen uns über unsere Arbeit aus.

Danach geht es zurück ins Büro, um im Meeting alle Team-Angelegenheiten zu besprechen oder einfach anfallende Arbeiten zu erledigen. Am Nachmittag stehen wir dann wieder im Labor, um die Experimente zu finalisieren und auszuwerten. Vor dem Feierabend überprüfen wir noch einmal was eventuell für den nächsten Tag an Geräten gebucht werden muss und schreiben alle Pläne auf, damit wir am nächsten Tag gut starten können.

Was unterscheidet euch von anderen Unternehmen?
Eugenia Sagué: Die Vision die Zukunft der Lebensmittelproduktion durch Innovation und mit weniger Tieren oder sogar ohne zu gestalten!

Eine große Chance, geschmacklich zu gewinnen, sind hybride Produkte – eine Kombination aus pflanzlichem Eiweiß und zellbasierten Zutaten, wie z.B. kultiviertes Fett. Mit Cultimate haben wir eine alternative Fettzutat entwickelt, die den authentischen Fleischgeschmack und die Textur von pflanzlichen Fleischprodukten verbessert. Durch den Einsatz moderner Zellkulturtechniken züchten wir echte Fettzellen, ohne dass Tiere zu Schaden kommen. Wir arbeiten mit Hochdruck an unserer revolutionären Zutat, die den Geschmack und das Aroma von Fleisch auf pflanzlicher Basis auf ein Niveau heben wird, das dem von herkömmlichem Fleisch in nichts nachsteht.

Wer ist eure Zielgruppe?
Jordi Morales-Dalmau: Unser ultimatives Ziel ist es, Tiere aus der Nahrungskette zu verbannen, indem wir die Symbiose aus wissenschaftlichen und technologischen Innovationen fördern.

Die Hauptzielgruppe sind Menschen, die Fleisch lieben und in Fleischprodukte in ihrer Ernährung konsumieren. Cultimate Fat” wird alle Eigenschaften von Fleisch liefern, die derzeit in den verfügbaren Fleischalternativen fehlen.

Warum habt ihr euch für die Life Science Factory beworben?
George Zhelezny: LSF bietet eine ideale Lösung für Early-Stage-Startups, die unmittelbar mit der Forschung und Entwicklung ihrer Produkte beginnen möchten, ohne hohe Anfangsinvestitionen tätigen zu müssen. Nach Vertragsunterzeichnung können Sie fast am nächsten Tag mit Ihrer Arbeit starten

Wie werdet ihr unterstützt?
Eugenia Sagué: Wir haben unsere erste Finanzierungsrunde (Pre-Seed) erfolgreich von Investoren abgeschlossen. Für die Zukunft hoffen wir darauf, zusätzliche staatliche Zuschüsse zu erhalten.

Wo seht ihr euch und euer Start-up in fünf Jahren?
Jordi Morales-Dalmau: Das klare Ziel besteht darin, eine game-changing Technologie zu entwickeln und kontinuierlich zu verbessern, die es Lebensmittelproduzenten ermöglicht, eine neue Generation schmackhafter Fleischalternativen auf den Massenmarkt zu bringen und dabei das Leben von Tieren und Menschen nachhaltig zu verbessern.

Welche drei Tipps würdet ihr angehenden Gründenden mit auf den Weg geben?
Eugenia Sagué: Folgt eurer Leidenschaft, baut ein starkes Netzwerk auf und lernt aus euren Erfahrungen.

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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Proteindesign mithilfe von KI, Exoskelette für die Hand: In den Laboren und im Makerspace der Life Science Factory Göttingen machen Startups ihre ersten Schritte abseits von Hochschule und Universität.

Von Elisabeth Urban

In der Tiefkühltruhe herrschen Minus 150 Grad. Im Gefrierschrank ist es etwas wärmer – nur Minus 80 Grad.

Irina Reimer zieht einen blau-schwarzen Schutzhandschuh an, öffnet erst eine massive, dann eine etwas dünnere Tür. Eisiger Nebel bahnt sich den Weg ins Freie, dahinter wird eine Reihe eisüberzogener Schubfächer sichtbar. Die ähneln Gemüseschubladen in einem ganz normalen Kühlschrank, enthalten statt Erbsen und Spinat allerdings gefrorene Zellkulturen.

Wird es im Gefrierschrank wärmer als Minus 60 Grad, „kann Forschung der letzten 20 Jahre kaputtgehen“, erklärt Reimer, während sie die beiden Türen wieder fest verschließt – der leise brummende Schrank ist deswegen mit einem Überwachungssystem ausgestattet, das bei Bedarf Alarm schlägt.

 

Life Science Factory Göttingen: Die ersten Schritte abseits der Uni

Irina Reimer ist Program Director der Life Science Factory Göttingen, der Blick in den ungewöhnlichen Gefrierschrank Teil einer Tour durchs Gebäude der niedersächsischen Startup-Schmiede. In den Laboren wird unter anderem an Fleischalternativen und der Entwicklung von Proteinen mithilfe von KI-Algorithmen geforscht.

Die Idee der Life Science Factory: Startups, die sich an einer der drei Göttinger Hochschulen formieren, sollen bei ihren ersten Schritten abseits vom Campus begleitet werden, sich austauschen und Räume und teures Equipment gemeinschaftlich nutzen.

Wer sich entscheidet, die Räumlichkeiten der Factory längerfristig zu buchen, soll nach etwa zwei Jahren „auf eigenen Beinen stehen und zum Beispiel in größere Räume ziehen oder eigene Produktionskapazitäten haben“. Seit der Gründung 2019 hat die Factory laut Reimer so insgesamt 60 Startups begleitet, momentan sind zehn Gründungsteams eingebucht.

Nachdem der Startschuss für die Life Science Factory zunächst auf einer Probefläche gefallen war, folgte 2022 der Umzug in einen neu gebauten Backsteinturm auf dem ehemaligen Werksgelände des Biotechherstellers Sartorius. Der ist auch die Muttergesellschaft der Factory – und sorgt unter anderem für günstigen Nachschub im „Cola-Automaten für Laborbedarf“.

Labor „wie bei Mutti“ – Kittelwäsche inklusive
Im Labor, das die beiden obersten Etagen der Life Science Factory füllt, sollen sich die Startups „wie bei Mutti“, fühlen, erklärt Reimer – Kittelwaschservice und Spülservice für benutztes Laborbesteck inklusive. Unsere Tour führt vorbei an Zentrifugen, an PCR-Geräten und an Waagen, die das Gewicht eines einzelnen Fingerabdrucks bis auf die siebte Nachkommastelle genau messen können. Kupferrohre an der Decke leiten Stickstoff, Helium, Argon und CO₂ zu den einzelnen Arbeitsplätzen, wir bleiben vor einer Laborbank stehen.

Einen Meter achtzig lang, ausgestattet mit abschließbaren Schränken und Kühlung, sind die Bänke das Kernelement der Life-Science-Factory-Labore: Startups, die im voll ausgestatteten Labor arbeiten wollen, buchen sie als Basis. Einen Flex-Desk im Coworking-Space zwei Stockwerke tiefer gibt es direkt mit dazu, alles andere – zum Beispiel Hilfe bei bürokratischen Hürden oder ein privater Forschungsbereich, der in kürzester Zeit mit flexiblen Milchglaswänden ins Labor eingezogen wird –, wird individuell vereinbart.

Exoskelette für die Hand: Der Prototyp kommt aus dem Makerspace
Während die Mindestlaufzeit für einen Laborplatz einen Monat beträgt, geht das Ein- und Auschecken zwei Stockwerke tiefer noch spontaner. Im Makerspace können sich junge Unternehmen nicht nur monats-, sondern auch tageweise einmieten, es gibt außerdem Zehnerkarten „wie im Schwimmbad“.

Da, wo es, so Reimer, „zischt und brummt“, haben Claudio Garcia und Viola Bartels schon zahlreiche Stunden verbracht. In den Regalen an der Wand stehen Probedrucke aus dem 3D-Drucker. Eine Riesenzelle, die an den Biounterricht erinnert, eine Büste von Albert Einstein, der die Zunge herausstreckt, ein Prothesenstumpf.

Mit ihrem Startup Digity arbeiten Garcia und Bartels an Exoskeletten für die Hand. Die sollen zum einen bei Rehamaßnahmen nach Verletzungen zum Einsatz kommen, zum anderen präventiv genutzt werden. Bevor das erste Produkt im Herbst 2023 in Zusammenarbeit mit einem Lohnhersteller auf den Markt kommt, brauchte es immer wieder Prototypen, Verpackungen und Zubehör für Belastungstests.

Damit die nicht zu teuer werden, setzt Digity auf die Marke Eigenbau. Aber welche Geräte braucht man dafür eigentlich? „Als Startup weiß man oft noch gar nicht, was man eigentlich benutzen möchte“, erklärt Garcia. Um herauszufinden, welche Fertigungstechnik sich wofür eignet, und immer wieder Neues auszuprobieren, zog das Startup im Makerspace ein – wo 3D-Drucker neben Plotter, Lasercutter und Fräse stehen und reger Austausch mit anderen Gründer:innen stattfindet.

 

 

„Hightech-Startups aus der Provinz“ im Gebäude, das nie schläft

Der Austausch, den die Life Science Factory mit einem umfangreichen Netzwerk fördert, hatte das Team von Digity schon vor dem Einzug in den Makerspace zur Life Science Factory gebracht. „Hightech-Startups aus der Provinz kennen sich nicht unbedingt“, sagt Garcia.

Bei Events, in der Gemeinschaftsküche und auf den Coworking-Flächen, die zwischen Labor und Makerspace angesiedelt sind, treffen die unterschiedlichen Startups immer wieder aufeinander – man kennt sich in der Factory.

Dabei bleibt immer Platz für neue Gesichter: Das Gebäude ist nie voll ausgebucht, sagt Irina Reimer. „Unser Ziel ist es, dass die Fläche maximal zu 80 Prozent ausgelastet ist, weil wir den Platz brauchen, um zu wachsen und die Möglichkeit zu bieten, ganz kurzfristig eine Laborbank zu buchen oder einen Coworking-Platz zu vermieten.“

Flexibel soll es sein, so wie die verschiebbaren Wände im Labor, der separate Eingang für den Makerspace, der es ermöglicht, auch nachts nach dem 3D-Drucker zu sehen, und die smarte Beleuchtung in den Fluren. Alles in der Life Science Factory ist auf ständigen Wandel ausgelegt – und das Haus schläft nie.

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Inkubator, Sprungbrett und Partnerin für Start-ups: Die Life Science Factory in Göttingen bietet Gründenden aus den Lebenswissenschaften top Rahmenbedingungen, um schnell und erfolgreich durchzustarten.

Seit knapp anderthalb Jahren hat sie ihre Türen geöffnet und bietet Gründenden aus den Lebenswissenschaften eine erste Anlaufstelle außerhalb der bisher meist universitären Strukturen: Die Life Science Factory in Göttingen hat sich als Inkubator in nur 18 Monaten zum etablierten Player in der deutschen Life-Science-Start-up-Szene entwickelt. Den medialen Hype, den die Biotechnologien nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie erfahren hatten, konnte sie dabei genauso für sich nutzen wie die groß­zügige räumliche Ausstattung der Factory und die höchstmögliche Flexibilität der Laborflächen, die als Shared-Lab­-Konzept ein Skalieren erlaubt und dabei doch alle S1- und bei Bedarf S2-Sicherheitsstandards einhält.

Eigenständig und gemeinnützig
Doch woher kommt dieser Life-Science-Hotspot mitten in Deutschland eigentlich? Initiiert wurde die Idee von Dr. Joachim Kreuzburg, CEO des biopharmazeutischen Unternehmens Sartorius, zur Stärkung des lokalen Ökosystems. Ziel ist es, Göttingen über die wissenschaftliche Stärke hinaus als Gründungsstandort in den Life Sciences zu etablieren. Gemeinsam mit weiteren lokalen Akteur*innen ist man im Vorfeld an verschiedene weltweite Standorte, vor allem in den USA, gereist, um Forschungsschwerpunkte und Inkubatoren zu besichtigen, Best Practices abzuleiten sowie den Pain Points von jungen Forscher*innen schon im Vorfeld zu begegnen. Als Ergebnis steht nun seit Januar 2021 Start-ups aus den Life Sciences ein Inkubator mit Full Service zur Verfügung, der neben starkem Know-how-Transfer auch erstklassige Mentoring-Programme sowie State-of-the-Art-Equipment und -Geräte bereithält, die bereits in der monatlichen Mietzahlung enthalten sind.

Gründungsunterstützung auf vier Etagen
Auf 3.300 Quadratmetern finden sich auf vier Etagen modernste und vollausgestattete Labore, eine Werkstatt zur Prototypenentwicklung sowie Büro- und Veranstaltungsräume. Zusätzlich profitieren Gründer*innen von einem umfassenden Beratungsprogramm. In der Life Science Factory können Start-ups innerhalb kürzester Zeit mit ihren Projekten starten. Bereits vorab wird das Start-up vom Team der Life Science Factory bei regulatorischen Fragestellungen und der Kommunikation mit Behörden unterstützt. In Größe und Ausstattung sind die Labore flexibel und modular auf die jeweiligen Bedürfnisse der Mieter*innen anpassbar und können mit dem Start-up mitwachsen, wenn mehr Platz benötigt wird. Zudem gibt es auf den Laborebenen für mehrere Mieter*innen gemeinsam nutzbare Flächen wie Geräteräume für Zentrifugen oder zur Zellkultivierung. Als gemeinnützige und vom Land Niedersachsen geförderte Institution werden die Flächen dabei zu vergleichsweise erschwinglichen Preisen zur Verfügung gestellt und sind monatlich kündbar.

„Wir haben den Bedarf von gründungswilligen Wissenschaftler*innen an geeigneten Räumen und Laboren sowie einem leistungsfähigen Netzwerk genau analysiert und bieten passgenaue Lösungen an. Das Feedback ist durchweg positiv, und neben den flexiblen Laboren schaffen vor allem die Gemeinschaftsflächen und der Austausch untereinander dynamische Entwicklungsmöglichkeiten“, bekräftigt Sven Wagner, Geschäftsführer der Life Science Factory.

Vielfältige Programme und Networking
Neben der Infrastruktur ist für frühphasige Start-ups vor allem auch der Austausch und das Finden der richtigen Partner*innen und Unterstützenden essenziell. Neben der Unterstützung durch das Team vor Ort wird daher ein breites Event- und Programmangebot präsentiert. Zusätzlich zu regelmäßigen Formaten wie Networking-Events und Investor*innen-­Check-ups, findet jährlich das Accelerator Programm ELSA statt, das gemeinsam mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen Fraunhofer AHEAD und Helmholtz München umgesetzt wird. Life-Science-Start-ups bekommen hier in einem Zeitraum von drei mal zwei Tagen kostenfreie Unterstützungsangebote zu den Themen „Life Science“, „Industrie“ und „Go-to-Market“. Der Fokus liegt auf Einzelcoachings zu individuellen Themen wie Finanzierungsmodellen, IP oder Pitches. Im Austausch untereinander und mit den Coaches arbeiten die teilnehmenden Start-ups intensiv an ihren eigenen Projekten. Am Ende des Programms steht ein Pitch-Event vor einer Expert*innen-Jury und dem Publikum an.

Auch regelmäßige Events zur Zukunft der Life Sciences wie im vergangenen Jahr bei der Bits & Pretzels und dieses Jahr in München beim Festival der Zukunft bieten eine Vielzahl von individuell auf die Start-ups ausgewählten Themenkomplexen und Netzwerkmöglichkeiten an. Diese sind inhaltlich und insbesondere mit Blick auf die Investor*innenansprache für die Anfangsphase eines jeden Start-ups besonders wertvoll.

Im Folgenden stellen wir fünf Start-ups und ihre Geschäftsideen aus dem Portfolio der Life Science Factory vor.

Phaeosynt: Der erste vegane Schwangerschaftstest
Im Schnitt werden jährlich weltweit etwa 400 Millionen Schwangerschaftstests verkauft. Sie verursachen jährlich rund 900 Tonnen Plastikmüll und bestehen auch aus tierischen Bestandteilen – zumeist Antikörpern. Diese werden in tierischen Zellkulturen oder in Tieren produziert. Anders macht es das Biotech-Start-up Phaeosynt aus Hannover: „Wir produzieren als erstes Unternehmen Antikörper in Kieselalgen und ermöglichen damit eine pflanzliche Alternative. Zudem nutzen wir recyclebares Papier als Verpackung, produzieren somit tierversuchsfrei und ressourcenschonend. Weitere (Diagnostik-)Produkte nach diesem Prinzip stehen bereits in der Pipeline“, betont Stephanie Pfeil-Coenen, CEO von Phaeosynt.

Der Gründungsursprung der vier Wissenschaftler*innen nahm 2021 an der Leibniz Universität Hannover (LUH) seinen Lauf: Hier wurde die vegane Antikörper-Produktion in der Arbeitsgruppe Reinard am Institut für Pflanzengenetik vorangetrieben, in der Stas Hans (CTO) als Doktorand und Eva Plönnigs (Head of Production) als technische Assistentin tätig sind. Gemeinsam mit Dr. Alina Eilers (COO), die nach ihrem Life-Science-Studium an der LUH in ihrer Promotion einen Schnelltest entwickelt hat, und der Wirtschaftswissenschaftlerin Stephanie Pfeil-Coenen (CEO) ist die Ausgründung ­Phaeosynt entstanden, die die veganen Antikörper nun auf den Markt bringt.

Aktuell entwickeln die vier Forscher*innen einen Prototypen, der anschließend als Medizinprodukt zertifiziert werden muss. Der Schwangerschaftstest mit „grünen Antikörpern“ auf der Basis von Kieselalgen soll die gleiche Sensitivität wie ein herkömmlicher Schwangerschaftstest besitzen und 2025 auf den Markt kommen.

Ucaneo: CO2 aus der Atmosphäre filtern
Ucaneo ist ein junges Start-up mit sieben Mitarbeiter*innen. Seit Januar letzten Jahres entwickelt es die weltweit erste biomimetische Direc-Air-Capture-Technologie, die auf der Kraft von biochemischen Prozessen basiert, um so CO2 nachhaltig aus der Atmosphäre zu filtern. „Unser Ziel ist es, der Menschheit zu helfen, ihre Klimaziele zu erreichen“, so Florian Tiller, Co-Founder & CEO von Ucaneo.

Noch steht das Start-up am Anfang der Entwicklung seiner Technologie: Kern der Forschung sind biomimetische Membranen, die Enzyme nutzen. „Aktuell sind wir in der Phase der Entwicklung einer neuen Membran und des anschließenden Baus eines Prototyps. Es gibt nur eine Handvoll Unternehmen und Forschungsgruppen weltweit, die an ähnlichen industriellen enzym-katalytischen Membranen arbeiten – wir sind jedoch die einzigen im Direct-Air-Capture-Bereich“, erläutert Florian Tiller.

Ucaneo ist im vergangen Jahr stark gewachsen. Die größten Learnings daraus formuliert der CEO wie folgt. „Estens: Das Team ist alles! Und gute Leute zu finden, die mit einer wissenschaftlichen und unternehmerischen Denkweise agieren, ist nicht einfach. Zweitens: Sich von Anfang an Kooperationspartner und Personen zu suchen, die an einen glauben, sowie mit Infrastruktur und den richtigen Informationen zur Seite stehen, ist essenziell. Und drittens: Wir lernen immer noch täglich, dass Deep Tech auch Frustration bedeutet und es viele Anläufe benötigt, bis ein Experiment funktioniert – aber dadurch lohnt es sich auch umso mehr.“

Digity: Exoskelette für die Hand
Über 30 Prozent aller Arbeitsverletzungen betreffen die Hände. Die Rehabilitation von Handverletzungen ist aufgrund der kleinen Gelenke besonders aufwändig und langwierig. Das Göttinger TechStart-up Digity hat sich daher auf Hände spezialisiert und zum Ziel gesetzt, dass diese immer gesund, geschützt und produktiv sind. Dafür entwickelt das Team an der Universitätsmedizin Göttingen Exoskelette. Seit März 2022 entwickelt es im Rahmen des EXIST-Forschungstransfers seine Technologie marktreif. „Der aktuelle Stand der Technologie schafft es nicht, der Komplexität der Finger und Hände gerecht zu werden“, erklärt die Orthopädietechnikerin Viola Bartels.

Durch Bilderkennung, additive Fertigung sowie neueste Forschungen und Technologien in den Materialwissenschaften und der Steuerungstechnik können mittlerweile Exo­skelette produziert werden, die der menschlichen Anatomie und Biomechanik besser entsprechen. So könnten beispielsweise Handwerker*innen durch Exoskelette besser vor Verletzungen geschützt werden oder Patient*innen ihre Genesung durch Geräte für eine Bewegungstherapie beschleunigen.

„Wir sind ein internationales Team mit medizinischem, ingenieurwissenschaftlichem und betriebswirtschaftlichem Hintergrund und plane, unsere ersten Produkte Ende 2023 vorzustellen“, so Claudio Garcia, Projektmanager bei Digity. Im nächsten Jahr sollen nach dem Forschungstransfer mit Unterstützung von Investor*innen weitere Produkte eigenständig und mit Partner*innen auf den Markt gebracht werden.

Cultimate Foods: zelluläre Landwirtschaft
Entgegen dem abnehmenden Trend in Deutschland, steigt der weltweite Fleischkonsum kontinuierlich an und wird sich bis 2050 voraussichtlich verdoppeln. Obwohl pflanzliche Fleischalternativen in Supermärkten erhältlich sind, sind viele Verbraucher*innen mit dem Geschmack und der Textur unzufrieden und nicht bereit, Kompromisse einzugehen. Daher bieten Hybridprodukte, die pflanzliche Proteine mit zellbasierten Zutaten wie kultiviertem Fett kombinieren, eine vielversprechende Möglichkeit, einen fleischähnlichen Geschmack zu erreichen. Das 2021 gegründete Cultimate Foods verfolgt diesen Ansatz, entwickelt kultivierte Fette, die wie echtes Fleisch schmecken, und begegnet so den Herausforderungen des globalen Fleischkonsums.

„Wir glauben, dass die Akzeptanz von Fleischalternativen durch besser schmeckende Produkte erheblich beschleunigt werden könnte. Mit Cultimate haben wir eine alternative Fettzutat entwickelt, die den authentischen Fleischgeschmack und die Textur von pflanzlichen Fleischprodukten ermöglicht. Durch den Einsatz moderner Zellkulturtechniken züchten wir echte Fettzellen, ohne dass Tiere zu Schaden kommen. Deshalb schmeckt, riecht und wirkt unsere Fett­zutat wie echtes tierisches Fett“, so die Gründer*innen Eugenia Sagué, George Zheleznyi und Oskar Latyshev.

Bei der Herstellung dieses kultivierten Fettes ist jedoch eine der größten Herausforderungen, ein kosteneffizientes Verfahren zu entwickeln, das nur lebensmitteltaugliche Zellkulturkomponenten enthält. Cultimate Foods forscht daher intensiv daran, erschwingliches und lebensmitteltaugliches Fett herstellen zu können.

Das Start-up steht an vorderster Front der zellulären Landwirtschaft und strebt danach, die Umweltauswirkungen und ethischen Bedenken im Zusammenhang mit konventioneller Fleischproduktion anzugehen. „Mit unserem Team leidenschaftlicher Wissenschaftler*innen und Forscher*innen sind wir bereit, die Zukunft der Ernährung mit innovativen Lösungen zu prägen und die Art und Weise, was als Fleisch konsumiert wird, zu revolutionieren“, so das Credo des Teams.

PhalanxNeuro: Präzisionsmedizin von Neurodegenerationen
Das Gründerehepaar Dr. Christiane Ritter und Dr. Thorsten Lührs verfolgt die Vision, Präzisionsmedizin von Neurodegenerationen zu ermöglichen. „Wir wollen für Krankheiten wie Parkinson, Alzheimer und anderen Demenzerkrankungen oder auch ALS den Status erreichen, der für Krebs längst anerkannt ist: die Entwicklung spezifischer Medikamente für Subtypen dieser Erkrankungen“, so Dr. Christiane Ritter. „Dafür entwickeln wir ein Verfahren, das kleinste Mengen krankheitsspezifischer Biomarker in Zerebrospinalflüssigkeit oder Blut nachweist und charakterisiert. Damit wollen wir Pharmafirmen helfen, gezielte Medikamente oder auch Kombina­tionstherapien für spezifische Patientengruppen zu entwickeln“, ergänzt Co-Founder Dr. Thorsten Lührs.

Die beiden Wissenschaftler*innen wollten bereits vor rund 14 Jahren in der Grundlagenforschung auf molekularer Ebene verstehen, wie Prionen – die Erreger von BSE – unterschiedliche Krankheitsverläufe hervorrufen können, obwohl es immer das gleiche Protein ist, das infektiöse Proteinpartikel bildet. Ein bekanntes Beispiel ist die variante Form der Creutzfeld-Jakob-Erkrankung, die durch den Verzehr von BSE-Fleisch induziert wurde. „Wir haben schnell erkannt, dass der Analyse-Ansatz auch für andere Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson nutzbar ist“, so Dr. Christiane Ritter.

Mit ihrem Verfahren will das PhalanxNeuro-Gründungs-Duo, ausgehend von einer einzigen Patientenprobe, innerhalb von 24 Stunden und schon zu sehr frühen Zeitpunkten der Erkrankung aussagefähige Information liefern. „Unser Verfahren beruht dabei auf dem präzisen Zusammenspiel der biochemischen Reaktionen, spezieller Einweg-Reaktionsge­fäße und dem passenden Analysegerät. Die parallele Entwicklung dieser drei Komponenten erfordert ein eingespieltes Team mit hochspezialisiertem Wissen sowie den Aufbau der entsprechenden Strukturen. Daran arbeiten wir gerade mit Hochdruck“, so Dr. Thorsten Lührs.

  • Strategische Partnerschaft zwischen Life Science Factory und Helmholtz Munich soll Ausgründungen fördern
  • Die Life Science Factory wird Labore und Co-Working-Flächen auf einer Etage des Helmholtz Pioneer Campus anbieten

Göttingen/München, 07.08.2023. Der von Sartorius in Göttingen initiierte Inkubator Life Science Factory und das biomedizinische Spitzenforschungszentrum Helmholtz Munich gehen eine strategische Partnerschaft zur Unterstützung von Ausgründungen in den Lebenswissenschaften ein. In diesem Rahmen wird die Life Science Factory im neu eröffneten Helmholtz Pioneer Campus im Frühjahr 2024 einen zweiten Standort eröffnen. Wie in Göttingen wird auch der neue Standort jungen Gründerinnen und Gründern Zugang zu Laboren und grundlegender Infrastruktur sowie fundierter Geschäftsexpertise und einem Start-up Netzwerk im Bereich der Lebenswissenschaften bieten und damit die Translation innovativer Technologien maßgeblich unterstützen.

Im Helmholtz Pioneer Campus am Standort Neuherberg arbeiten hochqualifizierte, interdisziplinäre Forschende aus aller Welt. Sie verknüpfen beispielsweise Künstliche Intelligenz mit der Biomedizin und Ingenieurswissenschaft mit der vielfach ausgezeichneten Diabetes-Forschung von Helmholtz Munich. Daraus entstehen neue Spitzentechnologien, die der Medizinforschung wichtige Impulse geben.

 

Mit der Eröffnung der Life Science Factory wird das Angebot im Pioneer Campus erweitert. Durch die Kooperation soll eine längerfristige und bedarfsgerechte Unterstützung für wissenschaftliche Ausgründungen sowohl durch optimale Infrastruktur als auch fundierte inhaltliche Betreuung geboten werden. Auf der von der Life Science Factory belegten und ca. 1.800 qm großen Etage können Start-ups vollausgestattete Labore sowie Co-Working Flächen nutzen und zusätzlich von einem breit gefächerten Mentoring- und Veranstaltungsprogramm profitieren, das Möglichkeiten zum Austausch sowie Zugang zu relevantem Gründungswissen und einem entsprechenden Netzwerk bietet. Inhaltlich setzt das Angebot neben Life Sciences auf Schnittstellentechnologien, wie beispielsweise Bioengineering und KI-Anwendungen.

 

Marco Janezic, Managing Director der Life Science Factory: „Nach unseren positiven Erfahrungen am Heimatstandort Göttingen freuen wir uns, mit dem neuen Standort in München in ein weiteres starkes und etabliertes Ökosystem einzutreten. Die Nähe zu Helmholtz Munich und den angesiedelten Forschungseinrichtungen wird einen stärkeren Austausch und den Transfer von innovativer Forschung in die wirtschaftliche Anwendung fördern.“

 

Matthias Tschöp, CEO von Helmholtz Munich und Gründungsdirektor des Pioneer Campus: „Kreativer Gründergeist und erfolgreiche Unternehmensgründungen zählen am Pioneer Campus genauso, wie wissenschaftliche Publikationen oder hochkarätige Preise. Durch die strategische Partnerschaft mit der Life Science Factory schaffen wir ein stimulierendes Umfeld für unsere Forschenden, ihre Ideen schneller und einfacher in die Praxis zu bringen. Gründerinnen und Gründer finden hier ein einzigartiges Umfeld, die Zukunft der biomedizinischen Entwicklung zu gestalten.“

 

Weitere Informationen zur Life Science Factory finden Sie unter https://lifescience-factory.com/de/muenchen/

Pressekontakt:

Svenja Hodel, Communication Manager Life Science Factory, svenja@lifescience-factory.com +49 151 50858994

Helmholtz Munich: Verena Coscia, Team Leader Corporate Communication & Press Officer, presse@helmholtz-munich.de, +49 89 3187-49342

 

Über die Life Science Factory 

 

Die vom Life-Science-Konzern Sartorius initiierte Life Science Factory fördert den wissenschaftlichen Fortschritt und Firmengründungen im Life-Science-Bereich. Ziel ist es, Forschung und Entwicklung innovativer Technologien mit einem klaren Anwendungsfokus zu stärken und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern den Raum zu bieten, erste Schritte außerhalb akademischer Institutionen zu gehen.

 

Seit Januar 2022 bietet die Life Science Factory im Göttinger Sartorius Quartier modernste und vollausgestattete Laborflächen, Coworking-Plätze, multi-nutzbare Veranstaltungsflächen sowie eine Prototyping-Werkstatt. Regelmäßige Veranstaltungs-, Beratungs- und Workshop-Angebote bilden einen elementaren Bestandteil des Angebots der Life Science Factory.

 

Über Helmholtz Munich

 

Helmholtz Munich ist ein biomedizinisches Spitzenforschungszentrum. Seine Mission ist, bahnbrechende Lösungen für eine gesündere Gesellschaft in einer sich schnell verändernden Welt zu entwickeln. Interdisziplinäre Forschungsteams fokussieren umweltbedingte Krankheiten, insbesondere die Therapie und die Prävention von Diabetes, Adipositas, Allergien und chronischen Lungenerkrankungen. Mittels künstlicher Intelligenz und Bioengineering transferieren die Forschenden ihre Erkenntnisse schneller zu den Patient:innen.

Helmholtz Munich zählt mehr als 2.500 Mitarbeitende und hat seinen Sitz in München/Neuherberg. Es ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, mit mehr als 43.000 Mitarbeitenden und 18 Forschungszentren die größte Wissenschaftsorganisation in Deutschland. Mehr über Helmholtz Munich (Helmholtz Zentrum München Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt GmbH): www.helmholtz-munich.de  

Göttingen, 17. Juli 2023: Die Life Science Factory, der Life-Science-Inkubator aus Göttingen, erweitert ab Juni seine Geschäftsführung um Tatjana Kasper. Die erfahrene Life-Science-Enthusiastin wird neben Marco Janezic und Dr. Sven Wagner maßgeblich das Wachstum vorantreiben und insbesondere mit dem Ziel antreten, die Wahrnehmung und Außenwirkung der Life Science Factory zu erhöhen sowie das nationale und internationale Netzwerk auszubauen. 

 

Tatjana Kasper: „Ich freue mich, in meiner neuen Funktion in der Life Science Factory das hochrelevante Thema der Translation in den Lebenswissenschaften in einer inspirierenden Umgebung mit Expertise und allen notwendigen Erfolgsfaktoren zu unterstützen. Als leidenschaftliche Extremsportlerin weiß ich, welche große Rolle optimale Rahmenbedingungen spielen, was es heißt, einen langen Atem zu haben und wie groß die Hebelwirkung von bedarfsgerechter Unterstützung für den individuellen Erfolg ist. Exzellenten Start-ups in den Lebenswissenschaften einen optimalen Nährboden zur Weiterentwicklung ihrer Vision bieten zu können, motiviert mich tagtäglich.“ 

„Deutschland hat eine lange, erstklassige Innovationshistorie im Bereich der Biotechnologie, eine Vielzahl von Forschungseinrichtungen und Universitäten von Weltrang und exzellent ausgebildete Forschenden – dennoch hinken wir in der Kommerzialisierung dieser Technologien hinterher. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir mit Tatjana Kasper eine versierte Expertin als Geschäftsführerin gewinnen konnten, die mit Begeisterung Bio-Tech Gründende bei der Translation unterstützt und unser Netzwerk an Partnern maßgeblich erweitern wird. Ich bin überzeugt davon, dass wir zusammen mit ihr und unserem Team unseren Beitrag für die Lebenswissenschaften in Niedersachsen und bundesweit noch weiter stärken werden”, fasst Marco Janezic, Geschäftsführer von der Life Science Factory, zusammen.  

Tatjana Kasper war zuvor anderthalb Jahre bei der Life Science Factory als Venture & Community Managerin für den Aufbau der kuratierten Life Science Community sowie die persönliche Beratung der Med- & BioTech Start-ups verantwortlich. Die 34-Jährige verfügt zudem über jahrelange Erfahrung als Finanz- und Betriebswirtin bei der KWS Saat SE & Co. KGaA, bei der sie schon früh Personalverantwortung und unterschiedliche leitende Positionen übernehmen konnte.  

Göttingen, 30. Mai 2023. Die Life Science Factory bringt ein neues Life Science Magazin heraus. Als Novum in der europäischen Medienlandschaft richtet sich das Magazin CATALYSER erstmals explizit an die Zielgruppe „Gründende in den Lebenswissenschaften“. In der ersten Ausgabe, die in Zusammenarbeit mit dem BIOCOM Verlag entstanden ist und als Supplement der Mai-Ausgabe des Fachmagazins transkript beiliegt, kommen meinungsstarke Akteure der Branche zu Wort. Zudem werden das Potenzial des Innovationsstandorts Deutschland mit all seinen Facetten sowie aktuellen Themen rund um Start-ups, Grown-ups, Technologien, Investorensuche sowie patentrechtlichen Fragen beleuchtet. 

 

Hochwertiger Content für Gründende aus den Lebenswissenschaften  

Die Erstausgabe des CATALYSERS befasst sich mit folgenden Fragen und Themen: Woher kommt Göttingens Ruf als Wissenschaftsstadt? Das Interview mit Sartorius-CEO Dr. Joachim Kreuzburg widmet sich dem Translationstempo. In der Hero-Story des Magazins spricht Dr. Philipp Baaske, Mitgründer und Geschäftsführer der NanoTemper Technologies GmbH, nicht nur über die vielfältigen Herausforderungen des Gründertums, sondern auch über die Frage nach dem eigenen Ego. Im Artikel zu Patenten wird deutlich: ohne Geld keine Patente, ohne Patente kein Geld von Investoren. New Leadership und Empowerment sind auch in Life-Science-Start-ups wichtige Schlüssel zum Erfolg. Das zeigt das Beispiel Dermagnostix aus Freiburg. In der Rubrik „Lasst uns über Geld reden” dreht sich alles um die Themen Finanzierungsmodelle, Investorensuche, -gespräche und konkrete Impulse. 

CATALYSER: für ein lernendes Ökosystems 

„Wir als Inkubator sehen täglich in unserer Arbeit, wie hoch das Potenzial des Wissenschaftsstandorts Deutschland, der Ideenreichtum und die kreativen Leistungen von jungen Forscherinnen und Forschern sind, die den Weg ins Unternehmertum wagen. Gleichzeitig ist der Bedarf an Unterstützung im Life Science Bereich hoch. Mit dem CATALYSER wollen wir nun auch in einem Print-Produkt die Erfahrungen aus der Branche sammeln und konkrete Hilfestellungen für Start-ups bieten. Wir betrachten uns sowie die gesamte Biotech-Branche als ein lernendes Ökosystem für die lebendiger Austausch über alle Kanäle hinweg essenziell ist”, so Svenja Hodel, Communications Managerin Life Science Factory und eine der beiden Herausgeberinnen des CATALYSERS.  

Andreas Macht, Marketing-Manager beim BIOCOM Verlag, bekräftigt den Launch des Magazins: „In Zeiten, in denen alle nur von Digitalisierung sprechen, bringt die Life Science Factory in Göttingen mit dem CATALYSER-Magazin frischen Wind in die Branche! Mit dem inhaltlichen Fokus auf Start-ups aus dem Life Sciences-Bereich wirkt das Magazin wie ein Katalysator und soll junge Unternehmen in den Lebenswissenschaften mit den richtigen Impulsen voranbringen.” 

Hier geht es zur aktuellen Ausgabe: catalyser

Göttingen, 28. April 2023 Beim vierten Life Science Start-up Day” am 25. April 2023 hat sich wieder gezeigt: Kollaboration ist der Schlüssel! Als Partnerveranstaltung von Sartorius, Ottobock, der Life Science Factory sowie den Initiativen BioRegioN und startup.niedersachsen hat sich der Start-up Day zu einer internationalen Konferenz für die Gründerszene in den Lebenswissenschaften in Niedersachsen entwickelt. Mehr als 250 Besucher, acht Start-up Pitches, 40 Teilnehmer bei den Match-Making-Sessions, 15 Speaker und 22 Aussteller: Der Life Science Start-up Day im Sartorius Quartier in Göttingen war dieses Jahr noch interaktiver und internationaler. 

Best Practice-Beispiel für die Kollaboration von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik 

Bei der diesjährigen Gründerkonferenz zeigt sich, dass das Thema Netzwerken sowohl international als auch hier vor Ort einer der wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Gründung ist.  

Ein Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit: auf mehreren, modern ausgestatteten Ebenen rücken Ottobock Patient Care und die Biomechanische Forschung mit dem Rehazentrum Rainer Junge zusammen, um Anwendern und Anwenderinnen eine optimale und ganzheitliche Versorgung bieten zu können. In zwei Guided Tours konnten sich die Besucher über den neusten Stand der Patientenversorgung informieren. 

Mit dem gewonnenen Partnerland Israel wurde dieses Jahr erstmals auch eine internationale Perspektive besetzt und eine Plattform zur Förderung des Austauschs und der Kollaboration geschaffen, dass den Start-ups konkrete Ansatzpunkte für ihre nächsten Schritte gibt. Erstmals kamen auch in der Begleitausstellung die verschiedenen Hightech-Inkubatoren aus Niedersachsen sowie weitere Akteure der Branche, wie z.B. die NBank oder SPRIND, für einen gemeinsamen Austausch an einem Ort zusammen. 

Ein weiteres Highlight der Veranstaltung war das Speeddating-Format über die Plattform innomatch, die von startup.niedersachsen betrieben wird. Hier wurden 40 Teilnehmende der Veranstaltung basierend auf ihren Interessen gematcht. Das innovative Format ermöglichte es den Gründenden, schnell und effizient potenzielle Partner kennenzulernen und ihre Netzwerke auszubauen. Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden bestätigen den Erfolg dieses Ansatzes und zeigen einmal mehr, dass die enge Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik entscheidend für die Förderung von Start-ups und die Weiterentwicklung der Gründungsszene in Niedersachsen ist. 

Einblicke in die israelische Life-Science-Landschaft  

In diesem Jahr legte der Start-up Day einen Themenschwerpunkt auf Israel, das Land, das als Start-up-Nation gilt. Exklusive Einblicke in das Life-Science-Ökosystem in Israel gewährten Mati Gill, CEO von AION Labs, und Liat Hayardeny-Brück, CEO von Galmed Pharmaceuticals 

Deutlich wurden in der Diskussionsrunde vor allem zwei Unterschiede zwischen dem deutschen und dem israelischen Life-Science-Ökosystem: Eine nationale Start-up Strategie und geringere Bürokratie und Grenzen in Israel. Das Netzwerk und die Community sind auch dort der Schlüssel zum Erfolg.  

Ein weiterer Unterschied ist das etablierte Scouting an Universitäten und Forschungseinrichtungen. Liat Hayardeny-Brück und weitere Akteure versuchen nun, ähnliche Ansätze auch in Göttingen umzusetzen. Schließlich gibt es auch in Deutschland viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit wertvollen Ideen und riesigen Potenzialen. Deshalb entwickeln sie nun Kriterien zur Identifikation von marktfähigen Projekten.  

Potenzial regionaler Wissenscluster  

Neben dem internationalen Austausch war auch die Stärkung regionaler Wissenscluster ein großes Thema. Der Niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies bekräftigt in seinem Impulsvortrag, dass die Strategie in Niedersachsen aufgeht, sich nicht auf ein einziges Zentrum festzulegen. Die Strategie sei vielmehr, dort themenspezifische Hotspots aufzubauen und zu etablieren, wo das Wissen und die Kompetenzen an den jeweiligen Standorten durch Unternehmen oder Universitäten liegen. 

Technologietransfer durch IP for Virtual Shares  

Neue Ansätze, um den Technologie-Transfer von den Universitäten heraus in die Wirtschaft in Deutschland zu verbessern, wurde in der Diskussionsrunde zum Thema IP for Shares” mit Elke Achhammer (Leitung Patent und Lizenzen, TU München), Prof. Dr. Henrik Dietz (Startup Capsitec) und Prof. Stefan Dübel (Director vom Department of Biotechnology, TU Braunschweig) erläutert.  

Auf dem Life Science Start-up Day waren sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen einig, dass „IP for Virtual Shares” eine große Chance sein kann, um die Translation zu beschleunigen und so mehr Innovation, Sprungkraft und Sicherheit für Start-ups zu bieten. Ein spannender Ansatz, den nun auch weitere niedersächsische Universitäten, wie z.B. die TU Braunschweig pilotieren wollen.   

Göttingen, 01.08.2022. Ab sofort ist die BARMER, eine der größten gesetzlichen Krankenversicherungen Deutschlands, offizieller erster Gesundheitspartner der Life Science Factory. Die Kooperation hat zum Ziel, junge Unternehmer*innen gut gegen die herausfordernde Zeit der Gründung zu rüsten. Denn gerade kleine Gründungsteams stehen unter hohem Erfolgsdruck und üblicherweise unter hoher Arbeitsbelastung. Fragen, wie bleibe und werde ich mental stark, wie schaffe ich eine gesunde Work-Life-Balance und woran erkenne ich, dass mein oder das Stresslevel meiner Mitarbeiter*innen zu hoch ist, rücken in der Anfangsphase oft in den Hintergrund. 

Neues Gesundheitsprogramm für Start-ups  

In enger Kooperation mit der BARMER wird nun ein umfassendes Programm entwickelt, das neben Workshops zum Stressmanagement und praktischen Gesundheitstipps auch sportliche Aktivitäten vor Ort beinhalten wird. Genau wie die Life Science Factory verfolgt die Barmer dabei einen bedarfsgerechten Ansatz und passt ihre Unterstützung den Bedarfen der Start-ups und Versicherten an. Frau Dr. Michaela Czech, die bereits jahrelange Erfahrungen im Gesundheitsmanagement der Barmer gesammelt hat, wird als Feel-Good-Managerin zur Verfügung stehen und den Zugang zu Präventionsanbietern und zu Coaches sicherstellen. Sie selbst beteiligt sich aktiv an der Betreuung der jungen Unternehmer/innen. Zusätzlich stehen Holger Schulz und Hendrik Sinram-Krückeberg, beide Startup-Consultants bei der Barmer, als Ansprechpartner zur Verfügung – insbesondere in den Bereichen der Sozialversicherung und Gesundheit. 

Jörg Salomon, Regionalgeschäftsführer der BARMER in Göttingen, über die Kooperation: “Aus unserer täglichen Arbeit wissen wir, dass junge Gründer*innen vor besonderen Herausforderungen stehen und Themen wie Gesundheitsvorsorge und Stressmanagement unbedingt früh in den Fokus genommen werden müssen.  Mit der Life Science Factory als Partner können wir nun aktiv mit den Unternehmer*innen in Kontakt treten und diese mit unserem Know-how in der Gründungsphase unterstützen.” 

Tatjana Kasper, Community Manager der gemeinnützigen Life Science Factory, bekräftigt: „Gesundheit ist die wichtigste Ressource, das wissen unsere Life Science Start-ups ganz genau. Doch gerade in der turbulenten Anfangszeit einer Gründung verliert man sich als Unternehmer*in schnell selbst aus den Augen – genau dem wollen wir vorbeugen und freuen uns daher sehr, mit der BARMER als Gesundheitspartner ein Programm mit echtem Mehrwert für unsere Community zu entwickeln.”   

Über die Life Science Factory    

Die vom Life-Science-Konzern Sartorius initiierte, gemeinnützige Life Science Factory fördert den wissenschaftlichen Fortschritt und Firmengründungen im Life-Science-Bereich. Ziel ist es, Forschung und Entwicklung innovativer Technologien mit einem klaren Anwendungsfokus zu stärken und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern den Raum zu bieten, erste Schritte außerhalb akademischer Institutionen zu gehen.  

Seit Januar 2022 bietet die Life Science Factory im Göttinger Sartorius Quartier modernste und vollausgestattete Laborflächen, Coworking-Plätze, multi-nutzbare Veranstaltungsflächen sowie eine Prototyping-Werkstatt. Regelmäßige Veranstaltungs-, Beratungs- und Workshop-Angebote bilden einen elementaren Bestandteil des Angebots der Life Science Factory.

Über die BARMER

Die BARMER ist eine der größten gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland. Ihr Leitmotiv ist es, Gesundheit weiterzudenken. Ihre 8,7 Millionen Versicherten, darunter über 45.000 in und um Göttingen unterstützt die BARMER tatkräftig bei allen Fragen zu Gesundheit, Krankheit und Pflege, inspiriert sie zu einem gesünderen Leben und bietet Hilfe zur Selbsthilfe durch Förderung der individuellen Gesundheitskompetenz. Dafür entwickeln die rund 14.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter innovative Versorgungsangebote und ermöglichen schnellen Zugang zu Neuheiten in Medizin, Prävention, Rehabilitation und Pflege.   

Life Sciences gehen weit über das Pipettieren, Zentrifugieren und Abwiegen hinaus: Neben diesen gerade in der Mikrobiologie oder Bakteriologie wichtigen Tätigkeiten sind es auch die medizinisch-technischen Produkte, die echte Mehrwerte für die Menschheit liefern. Doch vor der Produktion muss getestet und entwickelt werden: Prototyping ist hier das Stichwort! Doch wie so oft ist die Einarbeitung in Spezialmaschinen zeitraubend und intensiv. Die Life Science Factory bietet daher alles aus einer Hand: Maschinen, Materialien und Know-how.

Für ein Life-Science-Start-up mit einer medizinisch-technischen Idee ist es oft nicht leicht aus der Idee ein verwertbares Produkt zu machen. Soll die Translation gelingen braucht es handwerkliches Geschick, technisches Know-how und einen nicht unerheblichen Maschinenpark. Gerade dieser Maschinenpark ist ein wahrer Zeit- und Kostentreiber, denn neben der Anschaffung ist es vor allem die Inbetriebnahmen, Wartung und der Umgang mit den Maschinen, die aufwendig sind.  

Kompletter Prototyping-Maschinenpark  

Daher bieten wir alles, was für den direkten Start nötig ist, um aus einer Idee Realität werden zu lassen. Wir haben – voll funktionsfähig, getestet und gewartet für Euch:   

  • neun verschiedene 3D-Drucker mit verschiedensten 3D-Druck-Technologien 
  • Lasercutter zum Schneiden und Gravieren von Papier, Acryl, Holz oder Textilien  
  • verschiedene CNC-Fräsmaschinen  
  • dazu Elektronik-Werkbanken, 3D-Scanner, Vakuumformer, Vinylcutter, Bohr- und Schleifmaschinen sowie verschiedene Sägen. 

Unseren kompletten Maschinenpark findest du hier 

Wissen aus der Praxis  

Doch damit nicht genug! Wir beraten bedarfsgerecht und unterstützen bei der Entwicklung eurer Prototypen. Neben den eigenen Workshops und Coachings kooperieren wir nun auch mit EOS, ein führender Anbieter für nachhaltige Fertigung mittels industriellem 3D-Druck, um euch vollumfängliches Know-How zu bieten. Die Experten von EOS legen in ihren Schulungen viel Wert auf den Aspekt der Nachhaltigkeit und der Fehlerreduzierung beim Prototyping. So lassen sich Ressourcen sparen und die Umwelt schonen. Hier findet ihr weitere Infos zu den Kursen.

Über EOS

EOS bietet nachhaltige Produktionslösungen auf Basis des industriellen 3D-Drucks für Hersteller weltweit an. Auf dem Weg in die Zukunft der Fertigung verbindet das 1989 gegründete, unabhängige Unternehmen effiziente Produktion mit richtungsweisenden Innovationen und nachhaltigen Praktiken. Auf Basis seiner plattformgesteuerten, digitalen Systeme und seines ganzheitlichen Werkstoff-, Prozess- und Dienstleistungsportfolios verpflichtet sich EOS, die Bedürfnisse seiner Kunden zu erfüllen und gleichzeitig verantwortungsvoll für den Planeten zu handeln. Weitere Infos zu EOS: www.eos.info

All inclusive  

Die Ausbildungsprogramme sind in der Mitgliedschaft oder im Tagesticket enthalten. Die Kurse dauern zwischen zwei und acht Stunden – und hinterher seid Ihr eurem fertigen Prototypen wieder ein Stück näher gekommen. 

Das aktuelle Kursprogramm findest du hier 

Ich freue mich auf eure Kontaktaufnahme & mit euch eure Ideen in der Maker’s Factory umzusetzen! 

Kontakt  

Maximilian Bieker 
Maker’s Factory Manager  
maximilian@lifescience-factory.com  
+49 160 905 372 11  

Sammy Mahdi von Waterscope arbeitet täglich in der Prototypenwerkstatt der Life Science Factory

Für Sammy Mahdi ist die Maker’s Factory, die Prototypenmanufaktur der Life Science Factory im neuen Sartorius- uartier an der Göttinger Annastraße, der beste Arbeitsplatz, den er je hatte, sagt der 28-Jährige. Er ist Hardwareentwickler beim Start-up Waterscope und feilt derzeit am neuesten Prototyp. Dafür nutzt er die Möglichkeiten, die es sonst nirgendwo gibt: 3DDrucker und CNC-Fräse sind bei ihm in regem Gebrauch. Ein Besuch vor Ort.
Waterscope stellt ein handliches Gerät her, das den Bakteriengehalt in Wasserproben misst, analysiert und die Ergebnisse in kürzester Zeit liefert. Es ist eine Eigenentwicklung der 2015 in Cambridge gegründeten Firma. An der dortigen Universität habe er studiert, berichtet der promovierte Elektroingenieur. Geboren ist er in Bulgarien, mit der Erfindung, die genau so heißt wie die Firma selbst, reist er mittlerweile in der Welt umher.

Waterscope baut Spezialgeräte für Entwicklungsländer

„Gedacht ist das Gerät vor allem für Entwicklungsländer“, beschreibt er. In Deutschland könne man gefahrlos Leitungswasser trinken, „der Bakterienwert hier ist null“. In Äthiopien, Kenia oder im Sudan, wo derzeit die ersten Prototypen im Dauereinsatz sind, sehe das ganz anders aus. „Dort gibt es viele Bakterien im Wasser, die auch tödlich sein können.“ Der Kundenstamm der Erfindung sei klein, reiche aber von Regierungen – so war Mahdi vor kurzem in Kenia und stellte Waterscope bei der Nairobi Water Company vor – über gemeinnützige Institutionen wie Unicef bis hin zu Privatpersonen, die bei ihrem Campingurlaub die Wasserqualität messen wollen.

Das Gerät ist kompakt, kommt in einem kleinen schwarzen beständigen Koffer mit allen Elementen: Inkubatoren, Analyseeinheit, Membran, Mikroskop und Vakuumpumpe. In Sekundenschnelle sind die Bauteile miteinander verbunden, langwierige Vorbereitung und Laboranalysen im Anschluss entfallen. Der Strom kommt aus einem herkömmlichen Akku-Powerpack, die Ergebnisse werden direkt per Bluetooth-Verbindung aufs Handy oder den PC geschickt. Auch die Steuerung des Geräts ist per eigens entwickelter App über das Smartphone möglich. Dennoch ist Waterscope verhältnismäßig günstig: Mahdi rechnet mit einem Preis von etwa 2000 Euro, sobald die Serienreife erreicht ist. „Wenn alles richtig gut läuft, wollen wir Ende des Jahres auf den Markt.“ Und: „Wenn wir irgendwann anfangen, Geld damit zu verdienen, werden wir das in die Firma stecken“, fügt er hinzu. Privatinvestoren habe das Unternehmen nicht, ein Großteil der Förderung komme von der University of Cambridge.

Günstiger und schneller in der Maker’s Factory

Von Cambridge nach Göttingen ist er eher zufällig gekommen: „Meine Frau ist Deutsche“, sagt er, sie sei vor der Pandemie in die Universitätsstadt in Niedersachsen gezogen. Als Corona kam, habe er entschieden, zu ihr zu ziehen, schließlich „haben wir innerhalb der Firma vorher schon viel über Zoom kommuniziert“, erklärt Mahdi. Denn das Team ist klein: Die sechs Mitarbeiter verteilen sich auf England, Deutschland und Malaysia. Als er die Maker’s Factory zum ersten Mal sah, wusste er: „Das passt.“

An der Aluminiumfräse mache Mahdi kaum jemand mehr etwas vor, wirft Maker’s-Factory-Leiter Maximilian Bieker ein. „Das zu lernen, war nicht so einfach“, gibt Mahdi zu. Doch dort könne er beispielsweise Adapter fräsen und schnell an den verschiedenen 3DDruckern Teile zur Verfeinerung von Waterscope produzieren. Das war bislang mühsam – und teuer: „Wir mussten die Pläne an jemanden schicken, der das Teil dann herstellt. Das hat lange gedauert“, erläutertMahdi. Dieser Schritt falle nun weg: „Das macht mein Leben viel leichter.“ Und günstiger ist es auch: 170 Euro im Monat zahlt Mahdi für die tägliche Nutzung der Prototypenwerkstatt.

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